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Großfeuer auf dem Torfhaus

Restaurant "Halali" stand in Vollbrand


Zu einem Brandeinsatz wurden die Feuerwehren Altenau, Clausthal-Zellerfeld und Bad Harzburg am 10.05.2020 um 10:02 Uhr alarmiert. Auf der höchsten Ansiedlung des Harzes (811 m üNN) war in dem Restaurant „Halali“ ein Schadensfeuer ausgebrochen. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrfahrzeuge befand sich das Gebäude bereits in Vollbrand. Durch die fast zeitgleichen Alarmierungen standen für den Erstschlag mehrere Lösch- und Tanklöschfahrzeuge sowie drei Drehleitern zur Verfügung, um die Brandbekämpfung von mehreren Seiten anzugehen und damit das Feuer in die Zange zu nehmen.

 

Ein von mehreren Seiten vorgetragener Innenangriff brachte zwar den gewünschten Löscherfolg, doch das Feuer hatte sich in der Zwischendeckenkonstruktion festgefressen und saß unter der metallenen Dachhaut fest. Anders als bei Ziegel gedeckten Dächern konnte die Hitze nicht entweichen und keine unverzügliche Abluftöffnung geschaffen werden.

 

Durch die verwendeten Metalldachplatten als Dacheindeckung war somit an eine schnelle Brandbekämpfung nicht zu denken. Mühselig musste die Dachhaut mit mehreren Rettungssägen aufgeschnitten werden, um die darunter liegende Dachkonstruktion zu löschen. Durch den Metallaufschnitt und der damit verbundenen Luftzufuhr wurde das Feuer immer wieder angefacht und es kam zum Teil auch zu Durchzündungen.

 

Erst nachdem weite Teile der Dachhaut entfernt werden konnten, stellte sich ein Löscherfolg ein. Die für ein Nebellöschverfahren eingesetzten zwei „Fognails“ (Löschlanzen) erwiesen sich in diesem Zusammenhang als effektiv.

 

Keine Probleme hingegen bereitete die Löschwasserversorgung. Neben dem Hydrantennetz und einer Löschwasserzisterne stand noch ein Fließgewässer, als offene Wasserentnahmestelle, zur Verfügung. Zwar war hier eine Wasserförderstrecke von 600 Meter zu verlegen, was aber durch die, in Buchten verladenen B-Schläuche im Löschgruppenfahrzeug, zügig bewältigt werden konnte.

 

Im Einsatzverlauf wurden insbesondere zur Ablösung von Atemschutzgeräteträgern weitere Ortsfeuerwehren nachalarmiert. Aus der Feuerwehrtechnischen Zentrale Goslar (FTZ) standen der Abrollbehälter Atemschutz und zum Austausch des eingesetzten Schlauchmaterials der Gerätewagen Logistik an der Einsatzstelle zur Verfügung.

 

Zur medizinischen Erstversorgung befanden sich während der gesamten Einsatzdauer immer ein Rettungswagen (RTW) und ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) am Einsatzort. Leider zogen sich zwei feuerwehrangehörige Verletzungen zu, die einer Behandlung im Krankenhaus Goslar bedurften. Glücklicherweise waren diese leichterer Art.

 

Seitens der Polizei und zuständigen Straßenmeisterei wurde die vierspurige Bundesstraße 4, die über Torfhaus führt, ab Ortsausgang Bad Harzburg und ab dem Abzweig der L504 bzw. der Bergstadt Altenau voll gesperrt, sodass der Verkehr weiträumig abgeleitet wurden.

 

Da sich gegenüber der Einsatzstelle eine auf Torfhaus und den Brocken gerichtete Webcam befindet, konnten unzählige Menschen an ihrem PC oder Handy das Einsatzgeschehen mitverfolgen. Vielleicht war dies auch ein Grund dafür, dass es wenige „Schaulustige“ an der Einsatzstelle gab.

 

Endgültig „Feuer aus“ konnte der Einsatzleiter um 18:38 Uhr vermelden. Seitens der für den Ortsteil Torfhaus zuständigen Feuerwehr Altenau verblieb ein Tanklöschfahrzeug und eine Drehleiter zur Brandwache bis gegen 21:00 Uhr am Einsatzort.

 

Eingesetzt waren insgesamt 156 Einsatzkräfte aus acht Ortsfeuerwehren, der Feuerwehrtechnischen Zentrale, dem Regelrettungsdienst, Energieversorger, Polizei und Straßenmeisterei.



Fotos: P. Mülle - Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld

und verschiedene Einsatzkräfte

       (P. Müller, 11.05.2020)