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vorgesehener Bericht zur GZ - Verlagsbeilage vom 24.08.2017


Freiwillige Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld

 

Im Jahr 1864 wurde aus dem „Turner – Rettungsverein zu Clausthal und zu Zellerfeld“ die heutige Freiwillige Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld gegründet. Jetzt im Jahre 2017 bedeutet dies über 150 Jahre organisiertes Feuerlöschwesen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger, Helfen in der Not, Kameradschaft und Zusammenhalt sowie über 150 Jahre Feuerwehrgeschichte. Umfassend sind die Dinge, die die Feuerwehrleute zu erledigen haben. Ging es einst fast ausschließlich nur um die Brandbekämpfung, so sind heute die Anforderungen wesentlich vielfältiger geworden.  Aufgaben der Technischen Hilfe, des Katastrophen- und Umweltschutzes sind nunmehr der Wegbegleiter der Feuerwehr.

 

Die Einwohner haben heute höhere Ansprüche und planen ihr Leben am Machbaren. Die fortschreitende Technik lässt auch manchen Bürger, Einwohner oder Gast an die Grenzen gehen. Diesen Ansprüchen versucht die Freiwillige Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld gerecht zu werden, so dass ein jeder sorglos und sicher leben kann. Wir sehen unsere Hauptaufgabe in der Rettung von Menschen und Tieren aus Gefahrenlagen sowie den Schutz von Werten zu jeder Tages- und Nachtzeit. Durch die ständige Aus- und Fortbildung, die Einsatzbereitschaft und durch das vorhandene technische Gerät will die Freiwillige Feuerwehr diesen Ansprüchen genügen.

 

Ein oftmals schwerer Dienst. Schwer nicht nur in Hinsicht auf körperliche Anstrengungen, sondern auch im Hinblick auf Schrecken und Leid der Betroffenen, mit dem sie an den Einsatzstellen konfrontiert werden.

 

Ein nicht alltäglicher Einsatz, der den Beteiligten sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird, bahnte sich gegen Mittag des 05.Januar 2017 an. Die Meisten von uns saßen bereits am Mittagstisch oder waren gerade auf dem Weg dorthin, als mittels DigitalemMeldeEmpfänger alarmiert wurde.

 

In einer Wohnung in Clausthal-Zellerfeld war bereits Tage zuvor eine Person verstorben und erst jetzt aufgefunden worden.  Damit die Beamten der Kriminalpolizei an den Leichnahme heran kommen und ihre Ermittlungen durchführen konnten, muss eine Zuwegung geschaffen werden, hieß in der Einsatzdepesche. Bis dahin gingen die Feuerwehrfrauen – und männer noch von einem Türöffnungseinsatz aus, wie er zwischenzeitlich zum Tagesgeschäft gehört. Aber weit gefehlt, in der Wohnung türmten sich verschiedene Materiallen aus Papier, Plastik, Metall und Holz hoch auf. Um den Weg zum Verstorbenen herzustellen wurden div. Gegenstände aus der Wohnung entfernt und in einem bereitstehenden Abfallcontainer verbracht. Aus Gründen des Eigenschutzes trugen die bei dieser Aktion betroffenen Feuerwehrmänner Einmalschutzanzüge und Atemschutzmasken.

 

Nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen  begann noch die „schwerste“ Arbeit.

 

Mit Unterstützung des  Bestatters musste der Verstorbene aus der Wohnung in den Leichenwagen gebracht werden. Aufgrund des sehr hohen Gewichtes wurde ein Unimog mit Kran der Stadtwerke Clausthal-Zellerfeld eingesetzt, wobei der Transport aus einem Fenster des Obergeschosses erfolgte.

 

Dieser, bei der Alarmierung von vielen als kurzweilig eingeschätzte Einsatz, dauerte alles in allem rund sechs Stunden. 

Danach verspürte keiner mehr Lust das verpasste Mittagessen nachzuholen.

 

„Gott sei Dank“ gehören solche Einsätze nicht zum „Tagesgeschäft“. Vielmehr bestimmen Hilfeleistungen für den Rettungsdienst, Notfalltüröffnungen, Ölspurbeseitigungen und Sturm- und Wasserschäden sowie die Bekämpfung von Entstehungs-, Klein- und Mittelbränden das tägliche Geschehen. Einsätze bei schweren Verkehrsunfällen und Großbränden sind im Verhältnis zum Jahreseinsatzaufkommen nicht der Regelfall.

 

In der heutigen allzu oft nur materiell denkenden Gesellschaft ist es angebracht, einmal darauf hinzuweisen, dass die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner für ihren ehrenamtlichen und oftmals auch gefährlichen Dienst keine finanziellen Zuwendungen erhalten. Dennoch sind sie bereit, schnellstmöglich - zum Teil unter Einsatz der eigenen Gesundheit oder gar des eigenen Lebens - die notwendige Hilfe zu leisten.



Leichenbergung

Verkehrsunfall B498




Wassereinbruch über 3 Etagen

Zimmerbrand - Berliner Straße


Fotos: Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld

       (P. Müller 24.08.2017)