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70-jähriges Jugendfeuerwehrjubiläum


Feuerwehr leistet Pionierarbeit und kann auf ein 70-jähriges Bestehen der Jugendgruppe zurückblicken

 

 Festakte mit Indienststellung des TLF 3000 und hohen Auszeichnungen

 

Als eine der wenigen von der englischen Militärregierung zugelassenen Hilfsorganisationen, versieht die Freiwillige Feuerwehr nach Ende des Zweiten Weltkrieges wie eh und je den Brandschutzdienst in der Stadt, aber sie hat Personal- und Nachwuchssorgen, denn der Krieg und die Ungunst der Zeit zeigen Folgen.

 

Bei den Feuerwehrmännern in Clausthal-Zellerfeld wurde die Idee einer eigenen Feuerwehrjugend geboren. Man wollte Nachwuchs heranbilden, die Jungen wieder für den Dienst zum Wohle der Allgemeinheit begeistern, ihr technisches Interesse wecken und fördern, ihnen Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln und sie auf den aktiven Feuerwehrdienst vorbereiten. Leicht war der Beginn der Feuerwehrjugendarbeit nicht. Es gab dafür weder eine gesetzliche Grundlage noch geldliche Zuwendungen von anderen Stellen. Aber es gab die Bereitschaft aktiver Feuerwehrmänner, sich der Jugend anzunehmen und in der Jugendarbeit aufzugehen. Im Sommer 1948 wurde mit der Jugendarbeit begonnen und die erste Jugendfeuerwehr Niedersachsens ins Leben gerufen.

 

Die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr sind stolz darauf, dass ihre Jugendfeuerwehr als älteste Jugendwehr Niedersachsens auf ein 70-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Dieses Jubiläum wurde am Samstag, den 15. September 2018 gefeiert.

 

Die Jubilare hatten befreundete Jugendfeuerwehren zu einer „Feuerwehrolympiade“ eingeladen, bei der es darum ging, durch Geschicklichkeit und Teamarbeit verschiedene Aufgaben zu lösen bzw. zu bewältigen. Hier gab es unter anderem Aufgaben aus der Ersten Hilfe, an der Kletterwand, ein Bewegen von Lasten und „Löscharbeit der besonderen Art“, die im Team an 8 Stationen auf dem Gelände der Feuerwache Clausthal-Zellerfeld zu erfüllen waren. Aber auch allgemeines Feuerwehrwissen und Treffsicherheit beim Schlauchkegeln waren gefragt. Letztendlich hatte die Wettkampfgruppe Langelsheim II die Nase vorn und verwies die Gruppen Clausthal-Zellerfeld II und Goslar auf die Plätze zwei und drei.

 

 

Am Abend fand dann der Festakt statt. Hierin eingebettet war die offizielle Indienststellung des neuen Tanklöschfahrzeuges (TLF 3000). Die Jugendlichen präsentierten sich in den Dienstkleidungen von damals (1948) und heute (2018) im Wandel der Zeit. Stilecht rückten sie dazu mit der (Oldtimer)-Drehleiter (DL 22) aus dem Jahre 1954 und dem neusten Fahrzeug, dem TLF 3000, in die Feuerwache und damit mitten in die „Festgesellschaft“, ein. Womit der Übergang zur Fahrzeugübergabe hergestellt war. Mit Blick auf die technischen Daten und Fahrzeugausstattung wanderte der Schlüssel von der Bürgermeisterin, über den Stadtbrandmeister in die Ortsfeuerwehr, verbunden mit den Wünschen, dass die Mannschaft immer gesund aus den Einsätzen zurückkommen möge.

 

 

Es gab an diesem Abend viele Festredner, vom stellvertretenden Landrat H.-P. Dreß bis hin zur Bürgermeisterin der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld B. Schweigel, vom Präsidenten des Niedersächsischen Feuerwehrverbandes K.-H. Banse über den Kreisbrandmeister U. Fricke bis hin zum Stadtbrandmeister A. Hoppstock sowie vom Landesjugendfeuerwehrwart A. Lang bis zum Kreisjugendfeuerwehrwart M. Müller.

 

Aber zwei Festreden sollen an dieser Stelle besonders hervorgehoben werden. Jana Weiß (Jugendsprecherin) und Mareike Trenkner (Gruppenführerin der Jugendfeuerwehrgruppe) stellten in liebevoller Weise die „weltbesten“ Betreuer vor und wollten damit danke sagen.

  • Bei Gerrit (Gerrit Busse – Jugendfeuerwehrwart) der mit sehr viel Herzblut bei der Sache ist und nicht so schnell die Geduld verliert, wobei die beiden Rednerinnen meinen, dass es nicht einfach ist, wenn, vor allem wir Mädchen mal unsere 5 Minuten haben.
  • Bei Atze (Marcel Paul – stellvertr. Jugendwart), mit dem man viel lachen kann, der aber auch streng sein kann, wenn es um erste Themen geht.
  • Bei Isa (Isabell Paul – Betreuerin), die immer für sie da ist. Ein offenes Ohr hat und einfach ans Herz gewachsen ist.
  • Bei Daniel (Daniel Pätzolt – Betreuer), die Sportskanone, die nicht nur zu Neuem motiviert, sondern, der aufbauen und Kraft geben kann, wenn der ein oder andere einen kleinen Tiefpunkt hat.
  • Und bei Mario (Mario Weiß – Betreuer), der schon über 25 Jahre in der Jugendarbeit steckt. Das „alte Schaf“ unter den Betreuern. Der mal grimmig gucken kann, aber jeder weiß, dass in ihm ein liebevoller und weicher Kern steckt. Mit dem aber auch die ganze Truppe lachen kann.

 

Die Rede schließt mit dem Dank, dass dieses starke Team für die Jugendlichen da ist, auch privat immer Zeit für sie hat und die Jugendfeuerwehr für alle eine kleine zweite Familie geworden ist.

 

 

Zum anderen meldeten sich als Festrednerinnen Alexandra Sandhagen und Anja Koch zu Wort. Beide in Vertretung der Elternschaft für die Jugendlichen. Die Eltern haben die Initiative ergriffen und sind durch die Clausthal-Zellerfelder Geschäftswelt gezogen, um Spenden für die Jugendfeuerwehrarbeit einzuwerben. Dabei ist eine stolze Summe von über 2.000 Euro von örtlichen Firmen und Privatleuten zusammengekommen. Mit dieser Mühe und dem beachtlichen Ergebnis möchten sich die Eltern für die Jugendarbeit bedanken.

 

An diesem Abend haben viele kleine und große Geschenke die Hände gewechselt. Die Jugendfeuerwehr bedankt sich bei allen Gratulanten recht herzlich.

 

Den Abschluss des Festkommerses bildeten Ehrungen und Auszeichnungen.

So erhielten aus den Händen des Landesjugendfeuerwehrwartes A. Lang und Kreisjugendfeuerwehrwartes M. Müller die Kameraden Thomas Bremer, Mario Weiß und Horst Weiß für ihre Arbeit in und um die Jugendfeuerwehr das „Ehrenzeichen der Niedersächsische Jugendfeuerwehr“.

 

Für die Verdienste in der Feuerwehrverbandsarbeit erhielt Thomas Koch die „Ehrennadel in Bronze“ des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen verliehen.

 

Das Ehrenzeichen für 25-jährige aktive Mitgliedschaft im Feuerlöschwesen wurde an Torben Wiljes und das Ehrenzeichen für 50-jährige aktive Mitgliedschaft im Feuerlöschwesen wurde an den Stadtbrandmeister Andreas Hoppstock verliehen.

 

Mit dem Steigerlied, begleitet von dem Musikzug der Feuerwehr Oker, der den Abend musikalisch begleitet hatte, wurde der Festkommers beendet und für den ein oder anderen schloss sich noch ein gemütlicher Teil bei netten Gesprächen an.



       (P. Müller, 15.09.2018)

Fotos: Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld